Am Donnerstag, den 22. Juli hat die Groner Feuerwehr das Retten und Selbstretten aus dem Wasser geübt. Grund hierzu sind nicht nur die Starkregen- und Hochwasserereignisse mit tragischen Unglücksfällen für Feuerwehrkräfte in der letzten Woche.
Brandbekämpfungen in Bereichen wo z. B. durch dichten Rauch Swimmingpools in Gebäuden nicht erkannt werden, bergen für die im Innenangriff vorgehenden Einsatzkräfte die Gefahr ins Wasser zu stürzen. Ein Beispiel, welches bei uns in Grone beinahe zu einem Unfall geführt hätte: Beim Auspumpen eines Hauses nach Starkregen wussten die Einsatzkräfte nicht, dass sich im Keller ein Swimmingpool befindet. Der vorgehende Trupp bewegte sich mit Wathosen im Keller. Zum Glück stürzte niemand ins „tiefe Wasser“. Erst während des Einsatzes wies ein Anwohner auf dem Pool im Haus hin. Bei dem Hochwasser im Westen Deutschlands, vor einer Woche, wurden Videos in den sozialen Medien verbreitet, wo ein Feuerwehrangehöriger durch die Wassermassen mitgerissen und durch Zivilisten aus dem Wasser gezogen wurde.
All diese Beispiele zeigen, dass man auch solche Situationen üben muss. Dieser Dienst wurde schon vor dem verhehrenden Hochwasser im Westen Deutschlands am 14. Juli durch den stellv. Ortsbrandmeister Sven Brucker geplant. Zum Üben durften wir das Freibad Brauweg nutzen. Mit Badehose und Feuerwehrkleidung (Überjacke und Überhose) konnten wir es selbst testen, wie schwierig es ist, sich aus einem stehenden Gewässer (ohne Strömung) zu retten. Da die Kleidung aus verschiedenen Lagen Stoff und Membrane bestehen, saugt diese sich mit Wasser voll. Trotzdem geht man nicht sofort unter, weil sich auch Luftpolster bilden. Es ist dann extrem schwer, in einem stehenden Gewässer die nasse Brandschutzkleidung auszuziehen und sich zu retten.
Als weiteren Selbstversuch sollten die ehrenamtlichen Groner Brandschützer einen Pressluftatmer im Wasser ablegen. Hier ist es besonders schwer sich zu retten, wenn die Einsatzkraft mit dem schweren Gerät auf dem Rücken versucht sich über Wasser zu halten, da durch das Gewicht des Atemschutzgerätes der Träger unter Wasser gedrückt wird. Auch diese Aufgabe konnten alle ohne Vorkommnisse meistern und sich an den Beckenrand retten.
Als weitere Übung wurde das Retten einer Person mit Hilfe einer Leine aus dem Wasser durchgeführt. Hier wurde der Person eine Leine zugeworfen, um sie dann mit Muskelkraft zum Beckenrand zu ziehen.
Zur Sicherung der übenden Kameradinnen und Kameraden, wurden wir von der DLRG OV Göttingen mit Rettungsschwimmern und Tauchern unterstützt. Vielen Dank an die Mitglieder der DLRG – ohne Euch hätte dieser Dienst nicht stattfinden können.
Einen besonderer Dank geht auch an Rolf Nietzold von der GöSF für die Nutzung des Freibades Brauweg und an die Atemschutzwerkstatt der Berufsfeuerwehr Göttingen für die Nutzung von Reservekleidung und Technik für die Ausbildung.